Beschreibung
Die Sprengtechnik wird hauptsächlich für Wappen und liturgische Gewänder verwendet.
Sprengen gehört zu den Techniken der Hochstickerei und wird mit zwei Fäden ausgeführt.
Oft wird auch die Unterlage der Sprangstruktur gestickt, in der Vergangenheit waren
allerdings Unterlagen aus Pappe, Holz oder Filz üblich.
Material
Jedes Material, das sich eng knicken läßt, ist für das Sprengen benutzbar. Materialien
mit schön strukturierter Oberfläche und großer Leuchtkraft (Metallitzen, Perlgarn) eignen
sich besonders gut. Brüchige Stickmaterialien sollten vermieden werden.
Ausführung
Beim Sprengen muss zuerst ein erhöhter Untergrund vorbereitet werden.
In diesem Beispiel ist es ein Bündel Häkelgarn, das auf den Untergrund
aufgestickt wird. Ob das Untermaterial am Stickgrund oder wie hier
ohne Einbeziehung des Stickgrunds befestigt wird, hängt von der
gewünschten Belastbarkeit der Stickerei ab.
Im nächsten Schritt wird der Oberfaden auf die Rückseite des Stickgrundes
durchgestochen und mit einem kleinen Stich des Unterfadens befestigt. Dieser Stich ist
im Gegensatz zur Spanntechnik in Stickrichtung anzusetzen.
Wenn der Oberfaden befestigt ist, wird er rechtwinklig über die Unterlage
geknickt und auf der anderen Seite mit einem Stich des Unterfadens, der parallel
zur Begrenzung der Stickerei läuft, befestigt.
Ist der Oberfaden fest, so wird er über den Befestigungsstich geknickt und
wieder über die Unterlage gelegt, um direkt neben dem ersten Stich wieder befestigt
zu werden.
Bei dieser Sticktechnik ist es sehr wichtig, dass Ober- und Unterfaden stets
die gleiche Spannung behalten. Der Stickgrund muss sehr straff gespannt sein,
damit die zwei Fadensysteme den Stoff nicht zusammenziehen und unerwünschte
Kräuselungen verursachen.
Der Unterfaden kann beim Sticken "normal" also im offenen Zickzackstich oder
"verkreuzt" also im Hexenstich geführt werden. Der Hexenstich erweist sich
normalerweise als belastbarer und gleichmäßiger in der Verteilung des Drucks
unter dem Werkstück.
Versäubern
Da auf einer Sprangstickerei viel Druck liegt, ist ein sorgfältiges Verstechen
der einzelnen Fadenenden notwendig. Der Oberfaden sollte schon vor dem Sticken mit
Hilfe des Unterfadens vernäht werden. Der Unterfaden selbst sollte im erhöhten
Untergrund oder direkt neben dem Polster verstochen werden, damit er nicht nachgeben
oder herausrutschen kann. Bei dünnen Fäden ist ein einfacher Schlingknoten
an Anfang und Ende des Fadens hilfreich, sofern er in die Polsterung eingezogen
werden kann.
Kann man... ?
Hier sind mir noch keine dummen oder nützlichen Fragen eingefallen.
Sollten Fragen aufkommen, bearbeite ich sie gerne....
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